Prozessmoderation bei Changeprojekten lenkt den Blick in besonderer Weise auf das WIE, weil das WIE so entscheidend ist!
Entwicklung findet immer im Spannungsfeld von Bewahren und Verändern statt. Organisationen und Unternehmen müssen sich weiterentwickeln, um auch morgen noch markt- und wettbewerbsfähig zu sein.
Entwicklungsprozesse sind immer hochdynamische Prozesse, auch deshalb, da alle Beteiligten (Einzelpersonen, Teams, Gruppen etc.) ganz eigene Positionen, Meinungen und Standpunkte zum Prozess haben und vertreten. Für die Menschen bedeuten Veränderungsprozesse immer eine Herausforderung.
Wie es einer Organisation gelingt, Veränderungsprozesse zu gestalten, wirkt sich natürlich auf den Erfolg des einzelnen Entwicklungsprojektes aus, es hat aber viel weitreichendere Auswirkungen.
Im Draufblick kann man auch hier zwischen zwei Arten unterscheiden:
Prozesse, die die Identifikation der Beteiligten mit Ihrem Unternehmen befördern und Prozesse, die die Identifikation der Beteiligten mit Ihrem Unternehmen schwächen.
Prozesse, die den Zusammenhalt und das Miteinander befördern und solche, die es schwächen.
Letztendlich Prozesse, die das Unternehmen schwächen oder stärken, und dies völlig unabhängig von Erfolg und Misserfolg eines konkreten Veränderungsprojektes.
Das WIE ist so entscheidend. Das WIE macht den Unterschied!
Stärkt es oder schwächt es?
Dies zeigt auf, dass die so genannten weichen Faktoren - wie Unternehmenskultur, Kommunikations- und Kooperationskultur, Mitarbeiterführung, Konfliktkultur, Wertschätzung und Beteiligung, etc. für jedes Unternehmen eine weitreichende, vielleicht sogar existenzielle Dimension haben.
Prozessmoderation bei Changeprojekten lädt ein, diesem WIE im Rahmen von Entwicklungs- und Veränderungsprozessen besondere Aufmerksamkeit zu schenken und es in besonderer Weise zu beachten:
Damit Veränderung gelingt und Unternehmen und Organisationen oder Teams gestärkt werden und daran wachsen!
Es gilt auch hier:
Unterschiede machen, die einen Unterschied machen.
Eine Geschichte: Von Riesen und Zwergen
Ein Wissenschaftler erhält nach jahrelanger erfolgreicher Tätigkeit eine Auszeichung für sein Werk. In der Laudatio wird er als Einer gewürdigt, der sich seit jeher durch seinen Weitblick von vielen seiner KollegInnen unterschied und daher quasi ein Riese unter den Zwergen sei.
In seiner Dankesrede nimmt der Geehrte Bezug auf die Laudatio und sagt, in einem Punkt müsse er sogar widersprechen. Vielleicht stimme das ja mit dem Weitblick, aber ein Riese unter lauter Zwergen sei er bestimmt nicht. Wenn man Bezug auf das Bild nehme, dann sehe er sich viel mehr als den Zwerg, der auf den Schultern der Riesen sitzend, den besonderen Weitblick habe, denn ohne die Vorleistung seiner geschätzten Kollegen, hätte er niemals den Weitblick haben können.
Die Möglichkeit, dass Veränderung mit einer Entwertung des Bisherigen verbunden ist, ist immer gegeben. Der Satz „Das Bessere ist der Feind des Bisherigen!“ lässt uns als Zuhörer kaum eine andere Wahl, als ihm zuzustimmen, als würde er ein gegebenes Naturgesetz verkünden. Mit dem Blick auf unser Thema wird aber deutlich, dass, wenn im Rahmen von Veränderungsprozessen das Neue Feind des Bisherigen ist, gleichermaßen auch Entwertung stattfindet und Entwertung provoziert Widerstand aus und schwächt das soziale Miteinander.