Dieses Phänomen, welches repräsentierende Wahrnehmung genannt wird, wird bereits seit vielen Jahren in verschiedenen `bildgebenden` Verfahren (Systemaufstellungen) in Beratung und Therapie genutzt. 

Weitere Informationen finden Sie im folgenden Video.

Forschungsprojekt der Universität Witten-Herdecke zum Thema "Systemaufstellungen"

Über das Staunen*

In der Arbeit mit Systemischen Strukturaufstellungen erlebe ich oft Lösungen, die mich Staunen lassen.
Lösungen, die durch Überlegen und Nachdenken nicht zugänglich sind.
In der Aufstellungsarbeit nutzen wir eine Fähigkeit von uns Menschen, derer wir uns z.T. viel zu wenig bewusst sind. Die Fähigkeit zur Wahrnehmung sozialer Systeme.
Aber meist beginnt das Staunen bereits viel früher.

Konkret: Wenn jemand eine Aufstellung für sich macht, dann besteht die erste Aufgabe darin, das innere Bild des Themas modellhaft im Raum aufzustellen. Dieser erste Schritt geschieht also völlig ohne Intervention von außen. Der Klient modelliert sein Bild. Nach der Befragung der Repräsentanten setzt oft schon das Staunen ein. Ein Teil der Beziehung wird plötzlich gesehen, der vorher nicht gesehen wurde, obwohl er ja irgendwie unbewusst gesehen wurde, weil im Aufstellungsbild aufgetaucht, denn niemand anderes als der Klient selbst hat das Aufstellungsbild modelliert.

Ich staune jedes Mal wieder neu über die Fähigkeit, die anscheinend in jedem von uns angelegt ist. Durch das Verfahren der Aufstellungsarbeit wird es möglich, diese Fähigkeit nutzbar zu machen.

*Staunen oder Verwunderung ist ein emotionaler Zustand als Reaktion auf das Erleben von etwas Unerwartetem, das nicht den Erwartungen bzw. Schemata entspricht

Quelle: Wikipedia